Im Juni 1997 hatte die FRÜCHTCHEN TOUR ihren Start. Geplant waren acht Radwanderrouten durch Streuobstwiesengebiete im gesamten Landkreis Ludwigsburg.
Letzendlich sind es dann die folgenden vier Routen geworden:
Etappe Nr. 1 Boskoop Route
von Marbach bis Beilstein durch die Streuobstwiesen des Bottwartals
Etappe Nr. 2 Schiller Route
von Ludwigsburg bis Marbach aud den Spuren eines großen Früchtchenforschers
Etappe Nr. 3 Kumpf Route
von Luwigsburg bis Bietigheim auf den Spuren des Fruchtsaftpioniers
Etappe Nr. 4 Wieslesapfel Route
von Bietigheim bis Vaihingen/Enz entlang von Mühlen, Bächen und Quellen des FONTANIES-Mineralbrunnens
Hindergrund:
Mit der FRÜCHTCHEN TOUR hat der NABU Kreisverband Ludwigsburg ein mehrjähriges Aktionsprogramm rund um die Streuobstwiesen gestartet. Eingeladen sind alle, die Lust am Erleben mit und in die Natur haben.
Die FRÜCHTCHEN TOUR will Bewusstsein schaffen für die ökologische Bedeutung dieser wertvollen Kulturlandschaft, die zunehmend dem Flächenbedarf für Straßen, Wohnungen und Gewerbe zum Opfer fällt.
Die Routen durch die herrlichen Streuobstwiesengebiete des Landkreises Ludwigsburg laden ein zum Radeln, Wandern und Mitmachen.
Die FRÜCHTCHEN TOUR wurde damlas unterstützt von: Kumpf, Fontanis, Kreissparkasse Ludwisgburg, LG Stiftung und dem Ökozentrum Rommelmühle.
DIE STREUOBSTWIESEN IM LANDKREIS LUDWIGSBURG
VIELFÄLTIGE FUNKTIONEN
Über Jahrhunderte als Kulturlandschaft gewachsen, erfüllen die Streuobstwiesen vielfältige Funktionen:
Obstproduktion
Die Hochstammobstbäume der Streuobstwiesen liefern das meiste Obst für die heimische Fruchtsaftindustrie. Ohne diese Äpfel und Birnen wäre die Saftproduktion der Region gefährdet.
Landschaftsbild
Die parkartige Landschaften der Streuobswiesen prägen Baden-Württemberg wie kein anderer Lebensraum.
Erholungsgebiet
Die Streuobstwiesen wechseln mit den Jahreszeiten ihr Gesicht. Das macht sie zu einem idealen Naherholungsgebiet. Hier können wir neue Kraft tanken.
Lebensraum
Bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten, darunter viele stark gefährdete wie Steinkauz und Wendehals sind in den Streuobstwiesen zuhause. Im Hohen Gras und im Geäst der hohen Bäume finden sie Unterschlupf und ausreichend Nahrung.
DIE STREUOBSTWIESEN SIND IN GEFAHR
In den vergangenen 23 Jahren sind die Streuobstwiesen um 70% zurückgegangen. Grunde dafür sind:
Schlechte Bezahlung und Konkurenz
Für einen Doppelzentner Mostobst erhält ein Streuobstwiesen-Besitzer in manchen Jahren gerade mal 5 Euro. Zudem müssen die heimischen Früchtchen nicht nur mit EU-genormten, großen und gleichmäßigen Äpfel, sondern auch mit "O-Saft und Co." konkurrieren.
Vernachlässigung
Die Streuobstwiesen brauchen viel Pflege. Das Wissen, vor allem um den richtigen Schnitt, muss von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Flächenverbrauch
Vor allem an den Ortsrändern nimmt der Bau von Straßen, Wohn- und Gewerbegebieten ständig zu und verdrängt die Streuobstwiesen.
Informationen zu den Inhalten der Seiten "Früchtchen Tour":
Quelle: Bilder und Texte sind aus den Broschüren "Früchtchen Tour" aus den Jahren 1997 und 1998 entnommen.
Nach 13 Jahren sind die Texte natürlich nicht mehr aktuell, im Großen und Ganzen haben die Informationen jedoch weiterhin ihre Gültigkeit. Die Situation der Streuobstwiesen hat sich in der Zwischenzeit weiter verschlechtert. Deshalb ist es wichtiger denn je, sich aktive für den Erhalt der Streuobstwiesen einzusetzen.
Wir haben die Früchtchen Tour jetzt auf unsere Homepage gestellt, um nochmals auf die tolle Aktion von damals zu erinnern. Die damals aufgestellten Schilder entlang der Routen stehen größtenteils immer noch. Somit können die Routen immer noch durchwandert bzw. abgefahren werden.
Die Original-Broschüren sind immer noch vorhanden. Wenn Sie Interesse daran haben, melden Sie sich bei:
NABU-Gruppe Sachsenheim, Zimmerer Pfad 13, 74343 Sachsenheim
Mail: mail [at] NABU-Sachsenheim.de
Auf Wunsch liefern wir Ihnen den Satz mit allen
vier Routen für einen Unkostenbeitrag 3 Euro.
Sie können die Broschüren aber auch kostenlos abholen.
Eine Spende ist natürlich immer willkommen.